7. Die Verkehrserziehung an unserer Lohschule

Vorrangiges Ziel der Verkehrserziehung unserer Lohschule ist es, die Kinder darin anzuleiten und zu unterstützen, ein bewusstes und verantwortungsvolles Mobilitätsverständnis zu entwickeln. Dabei ist es wichtig, dass Kinder die Vorzüge und Risiken von Mobilität erfahren.

Mobilität für Kinder verstehen wir als die Teilnahme am Verkehr im Allgemeinen. Dieses umfasst vor allem die Bereiche

  • Kinder als Fußgänger
  • Radfahrer als Verkehrsteilnehmer
  • Kinder als Mitfahrer

Voraussetzung für eine bewusste und verantwortungsvolle Teilnahme am Verkehr sind neben dem Umsetzen von Regelwissen in erster Linie eine umfassende Wahrnehmung der aktuellen Verkehrssituation sowie die Fähigkeit, die Folgen des eigenen Handelns zu überschauen. Während das Umsetzen des Regelwissens voraussetzt, dass die Kinder informiert sind über sicherheits-, sozial- und umweltbewusstes Verhalten, erfordert die Einschätzung von Verkehrssituationen und der Folgen eigenen Verhaltens regelmäßiges reflektiertes Mobilitätsverhalten. Dabei kommt der Fähigkeit der Rücksichtnahme eine besondere Bedeutung zu, vor allem im Hinblick auf die Ausbildung sicherheitsbewussten Verhaltens.

Kinder als Fußgänger

Uns ist es wichtig, dass unsere SchülerInnen möglichst nicht mit dem Auto zur Schule gebracht werden, damit sie durch die alltägliche aktive Teilnahme am Straßenverkehr, durch regelmäßiges – anfangs angeleitetes – Tun Sicherheit erlangen.

Zunächst muss jedes Kind eine umfassende Körperwahrnehmung haben, um sich in einer Verkehrssituation bewusst für richtiges Verhalten entscheiden zu können. Daher werden vor allem in den Klassen 1 und 2 immer wieder Übungen und Spiele zur Körperwahrnehmung, zur Gleichgewichtsschulung und Körperkoordination angeboten.

Parallel dazu wird die Bewegung in der Gruppe eingeübt, die die Kinder darin schult, auf andere „Verkehrs“-Teilnehmer zu achten, sich deren Tempo anzupassen und Rücksicht zu nehmen.

Auch bei Unterrichtsgängen in der Schulumgebung, zur Bücherei o.ä. erwerben die Kinder nicht nur Ortskenntnis, die ihnen Sicherheit gibt, sondern sie haben auch die Möglichkeit, reflektiertes Verkehrsverhalten zu trainieren.

Im Sachunterricht findet sich der Schwerpunkt Verkehrserziehung in dem Bereich Raum und Umwelt, in dem Verkehrssituationen nicht nur besprochen und unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet werden, sondern auch in der Verkehrssituation erlebt werden. So wird das sichere Überqueren von Straßen an verschiedenen Stellen (mit Verkehrsinsel und ohne, mit Ampel und ohne) immer wieder geübt.

Einen wichtigen Bereich der Sicherheitserziehung in diesem Bereich bildet die Einheit „Sehen und gesehen werden“, in der im experimentellen Sachunterricht Kleidung und Reflektoren untersucht und deren Wirkung analysiert werden.

Radfahrer als Verkehrsteilnehmer

In Klasse 3 finden im 2. Halbjahr kleine Übungseinheiten des Radfahrtrainings auf dem „Verkehrsübungsplatz“ unserer Schule (vorderer Schulhof) statt. Dabei wird vor allem die Geschicklichkeit mit dem Fahrrad trainiert. Zusätzlich stehen uns für das Training Straßenmarkierungen zur Verfügung. Natürlich wird in diesem Rahmen auch das verkehrssichere Fahrrad zum Thema.

Die Vorbereitung auf die Radfahrprüfung findet verstärkt in Klasse 4 statt. Im theoretischen Teil eignen sich die Kinder Wissen u. a. mit Hilfe eines Verkehrsheftes an. Hier stehen Themen wie das verkehrssichere Fahrrad, regelgerechtes Verhalten als Verkehrsteilnehmer, Kenntnis von Verkehrszeichen und Einschätzen möglicher Gefahren im Mittelpunkt (vgl. Arbeitsplan Verkehrserziehung).

Die praktische Vorbereitung umfasst in Klasse 4 vor allem das Training des Abbiegens und Vorbeifahrens im Schonraum auf dem Schulhof und im Verkehrsraum auf der Straße. Drei dieser Übungen werden von der Polizei begleitet.

Am Ende der Klasse 4 steht eine Fahrradkontrolle und die Durchführung der Radfahrprüfung.

Kinder als Mitfahrer

Auch wenn wir uns darum bemühen, Eltern und Kinder zu motivieren, sich zu bewegen, sieht die Realität so aus, dass viele Kinder täglich mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Aus diesem Grund ist es uns ein besonderes Anliegen, auf sicherheits- und umweltbewusstes Verhalten hinzuweisen. Wir tun dies auf den Elternabenden, aber auch im Unterricht.

Im Laufe der Grundschulzeit ist es uns wichtig, im Rahmen des Sachunterrichts regelgerechtes Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln zu thematisieren. Viele Klassenausflüge und Wege zu außerschulischen Lernorten und auf Klassenausflügen werden von uns bewusst so geplant, dass wir öffentliche Verkehrsmittel nutzen, damit die Kinder hier Sicherheit bekommen können. Hin- und Rückweg des Schwimmunterrichts werden mit dem Schulbus zurückgelegt. Da der Schwimmunterricht momentan in Klasse 3 stattfindet, nutzen wir hier den Anlass, noch einmal soziale und Sicherheitsaspekte des Verhaltens im Schulbus zu thematisieren und auf deren Einhaltung während der Fahrt zu achten.