Pfarrer Plaßmann besuchte am 31.10.25 alle 2. Klassen der Lohschule und feierte mit jeder Klasse im eigenen Klassenzimmer einen Wortgottesdienst. In diesem Rahmen erhalten die Kinder immer viele Möglichkeiten zu eigenen Gedanken und Fragen. Diesmal ist aus diesen Klassengottesdiensten noch etwas Besonderes entstanden: Die Gedanken der Kinder sind von Pfarrer Plaßmann für die ganze Gemeinde aufgegriffen worden. Lesen Sie selbst.
Geistliches Wort vom 01.11.2025: WENN ICH GROSS BIN, RUFE ICH DEN KRIEG AN UND SAGE IHM …
Freitagvormittag, 31. Oktober, in der Lohschule.
Ich feiere 4x Gottesdienst mit den 2. Klassen.
Wir streifen das Thema Halloween, es geht aber vor allem um Allerheiligen, um die Frage, was Heilige ausmacht … und: „Seid ihr eigentlich auch heilig?“
In einer Klasse nennen die Schülerinnen und Schüler sich plötzlich gegenseitig: „N. ist meine Freundin, sie ist für mich da.“ „N. kümmert sich um andere und hilft.“ „N. teilt mit anderen.“
In einer anderen Klasse geht es darum, dass Heilige sich auch für den Frieden einsetzen. Ein Junge erzählt: „In meiner Heimat ist schon ganz lange Krieg“. Und auf meine Frage, wo seine Heimat ist, antwortet er: „Syrien“.
Nach dem Gottesdienst kommt ein Junge zu mir und sagt: „Wenn ich groß bin, rufe ich den Krieg an und sage ihm, er soll aufhören.“ Diese Äußerung, denke ich, ist nicht kindisch, sie ist kindlich. Kindisch ist vielmehr das Getue und Protzgehabe vieler Machthabenden unserer Tage.
Die Gottesdienste erinnern mich an die mahnenden Worte Jesu: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen.“ (Mt 18,3) Und heute, an Allerheiligen, denke ich: Die Kinder haben mich in besonderer und intensiver Weise mit dem in Berührung gebracht, was den heutigen Feiertag ausmacht: Das Heilige, das Gott in uns alle eingesenkt hat …
(Text: Pfarrer Plaßmann)